Indoorgeländewoche
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Indoorgeländewoche 〰️
Indoorgeländewoche Prussendorf
Hohes Tempo, breite Baumstämme, schmale Ecken und dicke Schweinerücken. Das ist vermutlich, woran viele Reiterinnen und Reiter - heutzutage wohl überwiegend zu Unrecht - denken, wenn die Rede von der Vielseitigkeit bzw. dem Gelände ist. Auch wenn es ebenfalls in Prussendorf viele Baumstämme und weitere Geländehindernisse gab, war doch die Indoorgeländewoche in Prussendorf vor allem vor einer Sache geprägt: Von anspruchsvollen technischen Geländeparcours, bei denen nicht höher, schneller, weiter sondern vor allem kontrolliertes und vorausschauendes Reiten verlangt worden.
Indoorgelände Woche – der Ablauf
In der Zeit vom 21. Februar bis 2. März 2025 fand in Prussendorf eine Hallengeländewoche mit zahlreichen spannenden Veranstaltungen statt. An insgesamt sieben Tagen gab es zahlreiche Möglichkeiten für Vielseitigkeits- und Geländeinteressierte und die, die es noch werden wollen, etwas dazuzulernen. Das Finale bildete ein Hallenvielseitigkeitsturnier mit Wettbewerben und Prüfungen über Geländehindernisse in der großen Halle in Prussendorf und Wertungsprüfungen im Vielseitigkeitsfördercup 2025. Die vom Pferdesportverband Sachsen-Anhalt organisierte und von vielen verschiedenen Vereinen, Einzelpersonen und nicht zuletzt allen Pferdesportverbänden aus dem Osten Deutschlands unterstütze Indoorgeländewoche ist auf eine Initiative des sog. „Vielseitigkeitsförderkreis Sachsen-Anhalt“ zurückzuführen. Der Förderkreis ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Personen und Vereinen, die den Vielseitigkeitssport in Sachsen-Anhalt unterstützen wollen und bspw. den alljährlich vom Pferdesportverband Sachsen-Anhalt unterstützten Vielseitigkeitsfördercup organisieren und durchführen.
Fortbildungswochenende
Los ging es am dritten Wochenende im Februar mit einem Lehrgang mit Kaderreiterinnen und -reitern aus allen Ostverbänden. Frank Ostholt - Bundestrainer VS Jun/JR - hat sich einen Überblick über die Nachwuchsreiterinnen und Reiter aus dem Osten verschafft und so konnten die Verbänden Berlin-Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern jeweils die vier besten Aktiven für die Teilnahme an dem Lehrgang benennen. Weitere Reiterinnen worden von dem „Vielseitigkeitsförderkreis Sachsen-Anhalt“ benannt. Die Reiterinnen und Reiter konnten an insgesamt drei Tagen ihr Können unter Beweis stellen und zahlreiche Tipps aus dem besonderen Training mitnehmen. Mit dem Ziel, den Wissensschatz des Bundestrainers auch weiteren Personen zugänglich zu machen, worden rund um den Lehrgang zwei Fortbildungen geplant. Am Sonntag fand ein Seminar statt, bei dem Frank Ostholt knapp 50 Interessierten die Grundlagen des Reitens über Geländehindernisse und deren Grundlagen und Besonderheiten im Bau und der Parcoursgestaltung näherbrachte. Insgesamt vier Stunden hörten die Anwesenden dem Bundestrainer konzentriert zu, wie er das harmonische und über die vergangenen zwei Tage bestens vorbereitete Reiten der Kader kommentierte und erklärte. Eine für den Samstag geplant Fortbildung für Turnierfachleute musste wegen zu weniger Anmeldungen leider abgesagt werden.
Offenes Training
An den folgenden Tagen bis zum Turnier standen die Geländehindernisse in der großen Halle allen interessierten Reiterinnen und Reitern für ein freies Training zur Verfügung. Diese Möglichkeit wurde von rund 50 Aktiven dankbar angenommen. Ist es doch gerade im Winter nur wenig bis gar nicht möglich das Überwinden von Geländehindernissen zu trainieren. Die Aktiven konnten entweder eigenverantwortlich von dieser Möglichkeit Gebrauch machen oder am Training erfahrener Trainer aus Sachsen-Anhalt teilnehmen. Der Dank gilt hier Vera Beschnid, Heinz Cosmus, Harald Schick und dem Landestrainer in der Vielseitigkeit, Uwe Wagner, die als Trainer zur Verfügung standen.
Indoorgeländeturnier
Den Abschluss der Geländewoche bildeten am Sonntag zwei Wettbewerbe – 60 cm und 80 cm - sowie eine A**-Prüfung eingebettet in insgesamt drei Vielseitigkeiten mit entsprechenden Spring- und Dressurprüfungen. Alle drei Geländeritte waren als Stilspringen ausgeschrieben und alle Teilnehmer erhielten im Anschluss an die Prüfung einen schriftlichen Kommentar ihrer Leistungen. Vor den Prüfungen hatten alle jeweils rund 30 Teilnehmer die Möglichkeit einer ausgiebigen berittenen Parcoursbesichtigung. Und sowohl das freie Training als auch die berittene Parcoursbesichtigung verfehlten ihren Zweck nicht, denn es gab fast ausnahmslos gute harmonische Ritte und selbst, wenn mal nicht alles nach dem Plan der Reiter lief, kam es doch zu keinerlei unsicheren Situationen. Freitag und Samstag wurde das Turnier ergänzt durch einen Nachwuchstag mit Wertungsprüfungen zum Pony- bzw. U16-Nachwuchscup des Pferdesportverbandes Sachsen-Anhalt sowie dem neu auf die Beine gestellten Nürnberger Burg-Pokal der Junioren sowie durch einen Youngstertag. Das gesamte Turnierwochenende war ausnahmslos gut besucht und der Veranstalter – der Reitverein Prussendorf e.V. – hatte mit überaus gut gefüllten Starterfeldern lange Turniertage zu bewältigen.
Fazit
Man kann ohne Übertreibung zu dem Ergebnis kommen, dass die Indoorgeländewoche ein voller Erfolg war. Die Aktiven haben ihren Gefallen deutlich zum Ausdruck gebracht. Seien es die Kader, die froh waren einmal beim Bundestrainer reiten zu dürfen oder die Reiterinnen und Reiter die beim freien Training oder bei dem Turnier in der großen Halle in Prussendorf über Geländehindernissen reiten konnten. Alle haben den Veranstaltern Dankbarkeit und Anerkennung für die Durchführung einer solchen Veranstaltung gezollt. Dieser Dank gilt allen voran wenigen Einzelpersonen, die entweder die Geländehindernisse erstellt und nach Prussendorf geliefert haben, sich in großem Maße die Planung und Organisation der vielen Einzelveranstaltungen eingebracht haben, dem Reitverein Prussendorf, der das Turnier durchgeführt hat und nicht zuletzt den kooperierenden Pferdesportverbänden Berlin-Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern die diese besondere Veranstaltung durch die gegenseitige Unterstützung erst möglich gemacht haben. „Unterm Strich“ eine tolle Gemeinschaftsleistung, deren Wiederholung zum aktuellen Zeitpunkt geboten scheint.